Utilitarismus als Handlungsgrundlage

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„Schaffe so viel Glück, wie du schaffen kannst; beseitige so viel Elend, wie du beseitigen kannst. Ein jeder Tag wird dir erlauben, wird dich dazu einladen, etwas zur Freude anderer beizutragen oder etwas ihrer Schmerzen zu mindern.”

Jeremy Bentham1

Einführung

Bislang haben wir die Theorie des Utilitarismus betrachtet. Aber was bedeutet der Utilitarismus eigentlich in der Praxis? Welche konkreten Maßnahmen sollen wir laut ihm ergreifen? Dieser Artikel erklärt, was es aus der Sicht des Utilitarismus bedeutet, ein ethisches Leben zu führen.

Heutzutage gibt es weltweit viele, teils sehr große Probleme. Laut Utilitarismus hat jeder Mensch die Pflicht, sich mit diesen Problemen zu befassen und zu versuchen, die Welt so sehr wie möglich zu verbessern, wobei das Wohlergehen aller Menschen in gleichem Maße berücksichtigt werden sollte. Leider sind unsere Ressourcen knapp, sodass wir als Einzelne und sogar als globale Gesellschaft nicht alle Probleme der Welt auf einmal lösen können. Das bedeutet, dass wir Entscheidungen darüber treffen müssen, wie wir die uns zur Verfügung stehenden Ressourcen am besten einsetzen. Da nicht alle Wege, anderen zu helfen, gleichermaßen effektiv sind, sagt der Utilitarismus, dass wir sorgfältig abwägen sollten, welche Probleme wir mit welchen Mitteln angehen.

Um möglichst viel Gutes zu tun, spenden viele Utilitaristen in der Praxis einen beträchtlichen Teil ihres Einkommens, um die drängendsten Probleme der Welt anzugehen, widmen ihre berufliche Laufbahn altruistischen Zwecken und streben ein hohes Maß an Kooperationsbereitschaft, persönlicher Integrität und Ehrlichkeit an.

In diesem Artikel verwenden wir Ausdrücke wie „Gutes tun“ und „etwas bewirken“ als Synonyme für die Steigerung des Wohlergehens anderer, insbesondere durch die Förderung ihres Glücks und das Verhindern ihres Leidens.

Möglichkeiten, anderen zu helfen

Reichtum und Einkommen sind weltweit extrem ungleich verteilt. Jeder, der mehr als 125 Dollar pro Tag verdient, gehört zu dem reichsten Prozent der Weltbevölkerung. Diese Ungleichheit bedeutet, dass wohlhabende Bürger in reichen Ländern hervorragende Möglichkeiten haben, anderen zu helfen.

World income distribution

Wer in einem Land, das ein hohes Einkommenslevel aufweist, oberhalb der Armutsgrenze lebt, ist reicher als 85 % der Menschen weltweit. Our World in Data.

Reichtum und Einkommen weisen ein Phänomen auf, das Ökonomen als abnehmenden Grenznutzen bezeichnen.2 Die Idee ist einfach: Wie sehr das Wohlergehen einer Person durch ein höheres Einkommen gesteigert wird, hängt von ihrem aktuellen Einkommen ab. Während reichere Menschen angeben, mit ihrem Leben insgesamt zufriedener zu sein, ist das zusätzliche Wohlergehen durch noch mehr Geld umso geringer, je reicher man wird. Ein armer Bauer in Kenia profitiert viel mehr von einem zusätzlichen Dollar als eine Angehörige der Mittelschicht in einem reichen Land.

Der abnehmende Grenznutzen von Geld bedeutet, dass wir das Gesamtwohlergehen im Allgemeinen durch Umverteilung von den Reichen zu den Armen steigern können. Das Wohlergehen, auf das wir als Bürger eines wohlhabenden Landes verzichten, wenn wir 100 Dollar spenden, ist gering im Vergleich zu dem Nutzen, den dieses Geld jemandem bringt, der in extremer Armut lebt. Anstatt neue Turnschuhe zu kaufen, könnte eine Spende jemandem das Äquivalent eines oder mehrerer gesunder Lebensjahre schenken.3

In Anbetracht des abnehmenden Grenznutzens von Geld bedeutet die Geißel der extremen globalen Ungleichheit, dass wir durch Spenden an die ärmsten Menschen der Welt oder andere benachteiligte Gruppen erstaunlich viel Gutes tun können. Für nur ein paar Dollar — den Preis eines Kaffees — könnten wir ein mit Insektiziden behandeltes Moskitonetz kaufen, das zwei Kinder in einem Entwicklungsland zwei Jahre lang vor Malaria schützt.4 Und dieses Geld könnte eventuell sogar noch mehr bewirken, wenn es für wirksame Interventionen in anderen Bereichen ausgegeben wird.

Laut Utilitarismus sollten wir die Hilfe für andere zu einem zentralen Bestandteil unseres Lebens machen. Darüber hinaus fordert der Utilitarismus uns auf, unsere Ressourcen nicht nur dazu zu nutzen, etwas Gutes zu tun, sondern möglichst viel Gutes zu tun. Wenn wir es nicht schaffen, das bestmögliche Ergebnis zu erzielen, werden unnötig viele Menschen sterben oder größere Schäden erleiden, als sie müssten. Wenn wir der Meinung sind, dass die schwerwiegenden Schäden, die andere auf dieser Welt erleiden, so dringlich sind, dass wir die Pflicht haben, einen Teil unserer Ressourcen zur Bekämpfung dieser Schäden einzusetzen, dann verlangt diese Pflicht auch, dass wir diese Ressourcen so einsetzen, dass sie möglichst effektiv helfen.

Wie viel sollten wir zum Wohle anderer opfern? Für wohlhabende Bürger in reichen Ländern wird das Diktum des Utilitarismus lauten, dass sie einen beträchtlichen Teil ihrer Ressourcen abgeben sollten, um anderen zu helfen. Utilitaristen erkennen jedoch an, dass es bei der Entscheidung, wie viel wir geben, wichtig ist, dass wir das Beste nicht zum Feind des Guten werden lassen. Es wäre ein Fehler, auf kurze Sicht so viel zu geben, dass wir uns selbst unglücklich machen und später ausbrennen. In der Praxis versuchen die meisten Utilitaristen, ein für sie langfristig tragbares Level an Aufopferung zu finden; für aufs Spenden fokussierte Utilitaristen liegt dieses Maß in der Regel zwischen 10 % und 50 % ihres Einkommens vor Steuern.

Effektiver Altruismus

Viele Utilitaristen bringen wegen ihres Glaubens an den Utilitarismus sehr große persönliche Opfer. In jüngster Zeit wurde jedoch argumentiert, dass was man zu tun versucht, noch wichtiger ist als wie viel man aufgibt. Dies ist eine Schlüsselerkenntnis der Philosophie und der sozialen Bewegung des Effektiven Altruismus, die von vielen Utilitaristen, so zum Beispiel Peter Singer, befürwortet wird.5

Diejenigen, die in der Bewegung des Effektiven Altruismus involviert sind, versuchen herauszufinden, welche der verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten unserer Ressourcen bei unparteiischer Betrachtung am meisten Gutes bewirken und handeln auf dieser Grundlage. Nach dieser Definition ist Effektiver Altruismus sowohl ein Forschungsprojekt — mit dem Ziel herauszufinden, wie man am meisten Gutes tut — als auch ein praktisches Projekt, um die besten Vermutungen, die wir darüber haben, wie man am meisten Gutes tut, umzusetzen.6

Obwohl Utilitarismus und Effektiver Altruismus gewisse Gemeinsamkeiten aufweisen,7 unterscheiden sie sich in wichtigen Punkten.8 Im Gegensatz zum Utilitarismus verlangt der Effektive Altruismus nicht, dass wir unsere eigenen Interessen hintanstellen, wann immer dies zu einem größeren Nutzen für andere führt. Anders als der Utilitarismus behauptet der Effektive Altruismus nicht, dass wir immer versuchen sollten, Wohlergehen zu maximieren, egal mit welchen Mitteln. Ferner setzt der Effektive Altruismus im Gegensatz zum Utilitarismus das Gute nicht mit der Gesamtsumme des Wohlergehens gleich.9 Aus diesen und anderen Gründen sind viele Mitglieder der Gemeinschaft des Effektiven Altruismus keine Utilitaristen. Stattdessen messen sie oft einer Reihe verschiedener ethischer Theorien ein gewisses Gewicht bei.

Trotz dieser Unterschiede sind Utilitaristen in der Regel vom Effektiven Altruismus begeistert. Der Hauptgrund dafür ist, dass die Bewegung des Effektiven Altruismus von allen Gemeinschaften am ehesten in der Lage ist, zentrale utilitaristische Ideen und Werte in der realen Welt anzuwenden.

Darüber hinaus kann eine kooperative Gemeinschaft von Menschen mit gemeinsamen Zielen, wie die des Effektiven Altruismus, für ihre Mitglieder eine der besten Möglichkeiten sein, ihren Einfluss zu vergrößern. Eine solche Gemeinschaft ermöglicht es einer Gruppe von Menschen, sich gegenseitig zu unterstützen, sich besser abzustimmen und so mehr zu erreichen, als sie es als Einzelpersonen könnten.

Mitglieder der Bewegung des Effektiven Altruismus zerlegen das Problem, wie man am meisten Gutes tun kann, häufig in zwei Teile: Erstens: Auf welches Problem („Handlungsfeld“) sollte ich mich konzentrieren? Zweitens: Wie sollte ich diese Probleme angehen? Wir werden diese beiden Fragen im weiteren Verlauf dieses Artikels erörtern.

Priorisierung von Handlungsfeldern

Um herauszufinden, welche die wirksamsten Maßnahmen sind, müssen wir zunächst wissen, auf welche Handlungsfelder wir uns konzentrieren sollten. Utilitaristen sind unparteiisch hinsichtlich der Handlungsfelder, das heißt, sie wollen in den Handlungsfeldern tätig werden, von denen sie erwarten, dass sie dort am meisten Gutes bewirken. Welche Handlungsfelder würden das Wohlergehen am wirksamsten fördern, wenn man an ihnen arbeiten würde? Die Antwort auf diese Frage wird als Priorisierung von Handlungsfeldern bezeichnet.

Da einige moralische Probleme weitaus wichtiger als andere sein können, kann die Wahl des Handlungsfeldes, auf die man sich konzentriert, der wichtigste Faktor dafür sein, wie viel Gutes der Einzelne tun wird. Die Welt ist jedoch komplex: Wir sind mit großer Unsicherheit darüber konfrontiert, was die besten Wege zur Verbesserung der Welt sind. Diese Ungewissheit führt zu einer begründeten Meinungsverschiedenheit darüber, an welchen Handlungsfeldern man am besten arbeiten sollte. Die Bewegung des Effektiven Altruismus hat jedoch einige Fortschritte erzielt und hat dabei drei besonders dringlich erscheinende soziale Anliegen herausgearbeitet hat: (i) globale Gesundheit und Entwicklung, (ii) Tierschutz in der Landwirtschaft und (iii) die Verringerung existenzieller Risiken.

Globale Gesundheit und Entwicklung

„Eine Sache, die sehr wichtig ist, ist das Versäumnis von uns reichen Menschen, einen Großteil des Leidens und viele der frühen Tode der ärmsten Menschen auf der Welt zu verhindern, wie wir es so leicht tun könnten.”

– Derek Parfit10

Wie im Kapitel Utilitarismus und Praktische Ethik erläutert, befürworten Utilitaristen den Kosmopolitismus, demzufolge die geografische Entfernung zwischen einem Akteur und jemandem, dem er helfen kann, nicht an sich moralisch relevant ist. Kosmopolitismus bedeutet, dass wir nach wirksamen Maßnahmen suchen sollten, um anderen zu helfen, unabhängig von ihrer Nationalität, ihrem Wohnort oder ihrer Herkunft.

Auf dieser Grundlage kann globale Gesundheit und Entwicklung als ein besonders vorrangiges Anliegen für Utilitaristen betrachtet werden.11 Bemühungen in diesem Bereich haben eine sehr gute Erfolgsbilanz hinsichtlich der Verbesserung von Leben. Es scheint also, dass es in diesem Handlungsfeld besonders wirksame Interventionen gibt. Während des größten Teils der Menschheitsgeschichte war es die Norm, dass etwa zwei von fünf Kindern vor ihrem fünften Geburtstag starben, größtenteils aufgrund vermeidbarer Ursachen. Dank verbesserter sanitärer Einrichtungen und des Zugangs zu medizinischer Versorgung haben wir seither enorme Fortschritte bei der Bekämpfung der Kindersterblichkeit gemacht, so dass die weltweite Kindersterblichkeitsrate auf nur 3,9 % im Jahr 2020 gesunken ist.12

Global child mortality

Diese Fortschritte sind jedoch kein Grund, sich auf unseren Lorbeeren auszuruhen, denn es liegt noch viel vor uns: Eine Kindersterblichkeitsrate von 3,9 % bedeutet immer noch, dass weltweit jeden Tag etwa 14.000 Kinder sterben.13 Glücklicherweise können wir dazu beitragen, diese Zahl noch weiter zu senken. Die besten Maßnahmen im Bereich der globale Gesundheit und Entwicklung sind unglaublich kosteneffektiv: GiveWell, eine führende Organisation, die eingehende Bewertungen von Hilfsorganisationen durchführt, schätzt, dass die bestbewerteten Hilfsorganisationen einen durch Malaria verursachten Kindstod für weniger als 5.000 Dollar verhindern können, indem sie präventive Medikamente bereitstellen.14

Andere nachweislich kosteneffiziente Möglichkeiten, den Ärmsten zu helfen, sind Entwurmungsbehandlungen, die Verteilung von Anti-Malaria-Bettnetzen, das Anbieten von Vitamin A-Ergänzungsmitteln und schlicht Geldüberweisungen.15 All diese Maßnahmen bieten erstaunliche Möglichkeiten, das Wohlergehen anderer zu sehr geringen Kosten für uns selbst zu verbessern.

Wohlergehen von Nutztieren

„Die Frage lautet nicht: Können sie denken? oder Können sie sprechen?, sondern: Können sie leiden? Warum sollte das Gesetz irgendeinem empfindsamen Wesen seinen Schutz verweigern? … Die Zeit wird kommen, da die Menschheit ihren Mantel über alles, was atmet, ausbreiten wird.”

Jeremy Bentham16

Die Verbesserung des Wohlergehens von Nutztieren sollte für Utilitaristen eine hohe moralische Priorität darstellen. Die Argumentation für diese Schlussfolgerung ist einfach: Erstens: Tiere sind moralisch zu berücksichtigen; zweitens: Menschen fügen Tieren in Massentierhaltungen unnötig viel Leid zu; drittens: Es gibt einfache Möglichkeiten, die Zahl der Nutztiere und das Ausmaß ihres Leidens zu verringern. Wir werden diese Prämissen der Reihe nach durchgehen.

Erstens lehnen Utilitaristen, wie im Kapitel Utilitarismus und Praktische Ethik erläutert, den Speziesismus ab, also die Diskriminierung derjenigen, die nicht einer bestimmten Spezies angehören. Im Sinne des Utilitarismus sollten wir dem Wohlergehen aller Individuen die gleiche moralische Bedeutung beimessen, unabhängig davon, welcher Spezies sie angehören.17

Zweitens befinden wir uns in einer historisch beispiellosen Situation, in der der Mensch jedes Jahr etwa 70 Milliarden Landtiere zur Nahrungsgewinnung tötet.18 Die überwiegende Mehrheit von ihnen verbringt ihr Leben in Betrieben der Massentierhaltung unter entsetzlichen Bedingungen,19 zusammengepfercht auf engstem Raum, ohne natürliches Licht oder Reize und mit dem ständigen Risiko, Krankheiten wie geschwächte oder gebrochene Knochen, Infektionen und Organversagen zu entwickeln. Für die meisten endet ihr Leben vorzeitig, sobald sie für den Verzehr geschlachtet werden. Diese leidenden Tiere gehören wahrscheinlich zu den am schlechtesten gestellten Lebewesen auf diesem Planeten.

Drittens können wir das Leben von Nutztieren für nur wenige Cent pro Tier erheblich verbessern. In den letzten Jahren haben sich Aktivisten dafür eingesetzt, dass zahlreiche große Einzelhändler und Fast-Food-Ketten Eier aus Legebatterien aus ihren Lieferketten verbannen. Untersuchungen haben ergeben, dass diese an Unternehmen gerichtete Tierschutzkampagnen das Leben von 9 bis 120 Hennen pro ausgegebenem Dollar deutlich verbessert haben, indem sie ihnen ein Jahr Käfighaltung erspart haben.20 Aufgrund der schieren Anzahl der betroffenen Lebewesen könnten Fortschritte bei der Verbesserung des Wohlbefindens von Nutztieren eine riesige Menge an Leid verhindern.

Doch trotz der Größe des Problems wird der Schutz von Nutztieren stark vernachlässigt.

Animal statistics

In den USA werden jedes Jahr nur einige zehn Millionen Dollar an Organisationen gespendet, die sich für die Verbesserung des Lebens von Nutztieren einsetzen. Der ausgegebene Betrag ist winzig im Vergleich zu anderen Tierschutzprojekten: Es gibt 3.000-mal mehr Tiere in Betrieben der Massentierhaltung als streunende Haustiere, aber die Bemühungen, die Massentierhaltung zu bekämpfen, erhalten nur ein Fünfzigstel der Mittel, die für die Unterstützung streunender Tiere ausgegeben werden.21

Reduktion existenzieller Risiken

„Klassische Utilitaristen … würden, wie Sidgwick es getan hat, behaupten, dass das Auslöschen der Menschheit das bei weitem größte aller denkbaren Verbrechen wäre. Die Schlechtigkeit dieses Verbrechens läge in der gewaltigen Verringerung der möglichen Summe des Glücks.”

– Derek Parfit22

Im Kapitel Utilitarismus und Praktische Ethik wurde der starke Longtermism eingeführt, demzufolge die wichtigste Determinante für den Wert unserer heutigen Handlungen darin besteht, wie sich diese Handlungen auf die sehr langfristige Zukunft auswirken. Ein starker Longtermism ergibt sich aus dem Utilitarismus — und einer Vielzahl anderer moralischer Standpunkte — wenn wir davon ausgehen, dass einige unserer Handlungen die langfristige Zukunft substantiell beeinflussen können und wir außerdem abschätzen können, welche Auswirkungen positiv und welche negativ sind.23

Laut dem Longtermism sind die wichtigsten moralischen Probleme diejenigen, bei denen wir die größte Hebelwirkung haben, um künftige Generationen positiv zu beeinflussen. Insbesondere sollten wir uns mit existenziellen Risiken — wie einem umfassenden Atomkrieg, einem extremen Klimawandel oder einer künstlich ausgelösten globalen Pandemie — befassen, die wie folgt definiert sind:

Ein existenzielles Risiko ist ein Risiko, das die Zerstörung des langfristigen Potenzials der Menschheit bedroht.24

Eine existenzielle Katastrophe würde nicht nur den Tod aller 8 Milliarden Menschen auf diesem Planeten bedeuten, sondern auch den Verlust des gesamten in der Zukunft liegenden Potentials der Menschheit. Kurz gesagt, wenn eine existenzielle Katastrophe eintritt, wäre der Verlust an Wert astronomisch.25

Wenn wir eine existenzielle Katastrophe vermeiden, könnte die menschliche Zivilisation etwa eine Milliarde Jahre überleben, bevor die Erde nicht mehr bewohnbar ist. Und wenn wir eines Tages andere Planeten besiedeln, könnte die Zivilisation noch Milliarden oder Billionen Jahre länger existieren.26 Wir können auch davon ausgehen, dass sich die Lebensqualität weiter verbessern wird. In den letzten Jahrhunderten hat sich das Wohlergehen von Menschen aufgrund der technischen Entwicklung und des moralischen Fortschritts dramatisch verbessert. Diese Trends haben dazu geführt, dass immer mehr von uns ein längeres und erfüllteres Leben führen können.27 Glücklicherweise sollten wir davon ausgehen, dass weitere wissenschaftliche und medizinische Durchbrüche das Leben der Menschen auch in Zukunft verbessern werden.

Daher würde uns das Aussterben der Menschheit unwiderruflich einer potenziell großartigen Zukunft berauben und Billionen von Leben verhindern. Die Verwirklichung eines existenziellen Risikos wäre extrem schlimm — viel schlimmer als nicht-existenzielle Katastrophen. Da bei existenziellen Risiken so viel auf dem Spiel steht, kann ihre Eindämmung eine der wichtigsten moralischen Fragen sein, mit denen wir konfrontiert sind.28

Arbeit, die darauf abzielt, dass die Zukunft der Menschheit auf lange Sicht gut verläuft, ist nicht nur sehr wichtig, sondern wird auch sehr vernachlässigt. Zukünftige Menschen haben keinen Einfluss auf die Entscheidungen, die wir heute in unseren wirtschaftlichen und politischen Systemen treffen; sie sind keine Marktteilnehmer in heutigen Märkten und haben kein Stimmrecht bei heutigen Wahlen. Im Grunde genommen sind die Menschen der Zukunft unseren Entscheidungen ausgeliefert. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass unsere Generation die Interessen und das Wohlergehen der vielen Menschen, die es in Zukunft geben wird, systematisch vernachlässigt.

Für eine ausführliche Diskussion über existenzielle Risiken und die moralische Bedeutung der langfristigen Zukunft der Menschheit empfehlen wir The Precipice: Existential Risk and the Future of Humanity.

Pfade, um Gutes zu tun

Wie können wir die wichtigsten Handlungsfelder am besten adressieren? Im Allgemeinen gibt es drei Handlungspfade, die am meisten bewirken. Erstens: Wir können Geld für wohltätige Zwecke spenden. Zweitens können wir eine Karriere einschlagen, mit der man anderen hilft. Und nicht zuletzt können wir andere Menschen dazu ermutigen, sich ebenfalls zu engagieren.

Wie im Kapitel Utilitarismus und Praktische Ethik dargelegt, akzeptieren Utilitaristen zwar die Verpflichtung, zu versuchen, so viel Gutes wie möglich zu tun, aber in der Praxis sollten sie es fast immer vermeiden, gebräuchliche moralische Verbote, wie etwa das Verbot, zu lügen oder zu töten, zu verletzen. Eine gute Utilitaristin wäre daher im Allgemeinen besser beraten, wenn sie in Übereinstimmung mit moralischen Tugenden wie Integrität, Vertrauenswürdigkeit, Gesetzestreue und Fairness handeln würde und nicht versuchen würde, jede Handlung von Fall zu Fall nach utilitaristischen Gesichtspunkten zu beurteilen.

Spenden

In Form eines Slogans lautet die utilitaristische Empfehlung der altruistischen Verwendung von Geld: „Spende mehr und spende besser.“ Mehr spenden ist selbsterklärend. Besser spenden bedeutet, die Organisationen, die Spenden am besten verwenden, zu finden und an sie zu spenden.

Wir haben bereits gesehen, dass Bürger wohlhabender Länder zu den reichsten paar Prozent der Weltbevölkerung gehören. Durch kleine Opfer haben jene in der Welt des Wohlstands die Möglichkeit, das Leben anderer Menschen entscheidend zu verbessern. Aufgrund der extremen Ungleichheiten bei Vermögen und Einkommen kann man viel mehr Gutes tun, wenn man den Bedürftigsten Geld gibt, als wenn man es für sich selbst ausgibt.29 Glücklicherweise erkennen immer mehr wohlhabende Menschen die einzigartige Position, in der sie sich befinden, und haben beschlossen, mehr von ihren Ressourcen einzusetzen, um anderen zu helfen. Giving What We Can beispielsweise ist eine wachsende Gemeinschaft von Menschen, die versprochen haben, mindestens 10 % ihres Einkommens für den Rest ihres Lebens dorthin zu geben, wo sie glauben, dass das Geld am meisten Gutes bewirkt.30 Mehr als 9.000 Menschen haben sich verpflichtet, im Laufe ihres Lebens zusammengenommen Milliarden von Dollar zu spenden.

Einfach nur mehr zu spenden, bringt jedoch wenig, wenn das Geld nicht sinnvoll eingesetzt wird. Einige Möglichkeiten, etwas zu bewirken, sind weitaus sinnvoller als andere. Die meisten Menschen glauben, dass sich die besten Wohltätigkeitsorganisationen in ihrer Effektivität nur etwa um den Faktor 1,5 vom Durchschnitt unterscheiden.31 Tatsächlich sind jedoch die kosteneffektivsten Wohltätigkeitsorganisationen zehn- oder sogar hundertmal effektiver als typische Wohltätigkeitsorganisationen.32 Aufgrund dieser enormen Unterschiede zwischen einzelnen Wohltätigkeitsorganisationen ist die Entscheidung, wo man spendet, von großer Bedeutung; um möglichst viel Gutes zu tun, müssen wir diese Entscheidung sehr sorgfältig treffen.

Um besser zu spenden, kann man sich an den Empfehlungen von Organisationen wie GiveWell orientieren, die außergewöhnlich gründliche Bewertungen von Wohltätigkeitsorganisationen vornehmen. GiveWell schätzt, dass die kosteneffizientesten Wohltätigkeitsorganisationen, die im Bereich der globalen Gesundheit tätig sind, für weniger als 5.000 Dollar das Leben eines Kindes retten können.33 Wenn eine wohlhabende Person jedes Jahr 10 % ihres Einkommens spendet, kann sie jedes Jahr das Leben eines Kindes retten — und damit Dutzende von Leben im Laufe ihres Lebens. Potentiell ließe sich in anderen Handlungsfeldern sogar noch mehr, eventuell sogar deutlich mehr, Gutes tun.

Es mag überraschen, dass eine bedeutende persönliche Selbstverpflichtung, anderen zu helfen, mit weitaus weniger Opfern verbunden ist, als man zunächst denken könnte. Studien deuten darauf hin, dass es zwar eine positive Korrelation zwischen Einkommen und Glück gibt, diese aber nicht so stark ist, wie man annehmen könnte. In den USA beispielsweise geht eine 10-prozentige Verringerung des Einkommens mit einem Rückgang von nur 1 % auf einer Skala zur Messung der Lebenszufriedenheit einher.34 Außerdem ist keineswegs klar, dass eine 10-prozentige Spende mit einem 10-prozentigen Einkommensverlust gleichzusetzen ist. Es gibt (widersprüchliche) Evidenz dafür, dass das Ausgeben von Geld für andere unser Wohlergehen oft genauso stark oder sogar stärker verbessert, als wenn wir es für uns selbst ausgeben.35 Es ist also nicht einmal klar, dass das Spenden von 10 % des eigenen Einkommens überhaupt ein persönliches Opfer wäre.36

Karriereentscheidungen

Eine zweite Möglichkeit, zur Lösung der wichtigsten Probleme der Welt beizutragen, ist die Wahl des richtigen Berufsweges: Die meisten von uns werden im Laufe ihres Lebens rund 80.000 Stunden in ihrer beruflichen Laufbahn verbringen. Mit einigen Karrieren lässt sich dabei viel mehr Gutes bewirken als mit anderen. Die Berufswahl ist daher eine der wichtigsten moralischen Entscheidungen im Leben. Wenn wir diese Zeit nutzen, um die dringendsten Probleme anzugehen, können wir enorm viel Gutes tun. Es ist jedoch alles andere als offensichtlich, mit welchen Berufen man aus einer utilitaristischen Perspektive am meisten Gutes tun kann.

Glücklicherweise gibt es Forschungsergebnisse, die uns helfen, fundiertere Entscheidungen zu treffen. Die Organisation 80,000 Hours37 hat sich zum Ziel gesetzt, Menschen dabei zu helfen, ihre berufliche Laufbahn zur Lösung der dringendsten Probleme der Welt zu nutzen. Zu diesem Zweck erforscht die Organisation, wie der Einzelne die altruistische Wirkung seiner Karriere maximieren kann, erstellt Online-Ratschläge und unterstützt Leser, die in priorisierte Bereiche einsteigen könnten.

Wie bei den Spenden muss die Entscheidung für eine wirkungsvolle Karriere kein großes persönliches Opfer bedeuten: Wir können eine viel größere Vielfalt an Berufen ausüben, als wir vielleicht denken, bevor wir sie ausprobiert haben.38 Außerdem ist es unwahrscheinlich, in einem Beruf, der einem keinen Spaß macht, erfolgreich zu sein. Es wäre wenig nachhaltig, eine Karriere zu verfolgen, in der man etwas tut, das man hasst. In diesem Zusammenhang ist die Erhaltung der eigenen körperlichen Gesundheit und des emotionalen Wohlergehens von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass man nicht ausbrennt und auf lange Sicht gute Arbeit leisten kann. Die Wahl einer Karriere, die altruistische Wirkung maximiert, bedeutet also nicht, dass man die Idee einer Karriere, die einen befriedigt, herausfordert und einem Spaß macht, aufgeben muss.

Ideen verbreiten

Drittens kann man nach utilitaristischen Gesichtspunkten Gutes tun, indem man andere dazu inspiriert, mehr Gutes zu tun. Die beste Vorgehensweise für viele Menschen könnte also darin bestehen, die mit dem Utilitarismus oder dem Effektiven Altruismus verbundenen Ideen und Werte weiterzuentwickeln und zu vertreten und mit dem eigenen Verhalten ein positives Vorbild zu sein. Indem man das Bewusstsein für diese Ideen schärft, kann man möglicherweise mehrere Menschen dazu inspirieren, den Empfehlungen dieser Philosophien zu folgen. Auf diese Weise erzielt man einen Multiplikatoreffekt für altruistische Wirkung — die Menschen, die man inspiriert, tun ein Vielfaches dessen, was man erreichen würde, wenn man direkt an der Lösung der wichtigsten moralischen Probleme arbeiten würde. Da der Utilitarismus und der Effektive Altruismus noch wenig bekannt sind und wenig verstanden werden, kann es von großem Nutzen sein, diese Ideen zu fördern.

Konklusion

Utilitaristen sind bestrebt, es zu einem wichtigen Teil ihres Lebens zu machen, anderen zu helfen. Außerdem sind sie der Meinung, dass sie bei der Hilfe für andere versuchen sollten, ihre Ressourcen so einzusetzen, dass sie unparteiisch betrachtet so viel Gutes wie möglich bewirken.

Die Bereiche, die derzeit zu den obersten Prioritäten für Utilitaristen gehören, kommen überwiegend Gruppen zugute, die ihre eigenen Interessen nicht vertreten können. Dazu gehören Menschen in extremer Armut, nichtmenschliche Tiere und zukünftige Individuen. Wir haben uns drei entsprechende Gründe angesehen: die Verbesserung der Lebensbedingungen von Menschen in extremer Armut, die Verringerung des Leidens von Tieren in Betrieben der Massentierhaltung und den Schutz künftiger Generationen durch die Verringerung existenzieller Risiken.

Um so viel Gutes wie möglich zu tun, spenden Utilitaristen oft Geld an wirksame Hilfsorganisationen, arbeiten daran, anderen mit ihrer Karriere zu helfen, und engagieren sich, um andere Menschen zu ermutigen, diese Dinge auch zu tun. Wir stehen vor vielen schwerwiegenden moralischen Problemen, die uns die Möglichkeit bieten, enorm viel Gutes zu tun. Um anderen so viel wie möglich zu helfen, priorisieren Utilitaristen sorgfältig ihre Optionen und konzentrieren ihre Bemühungen auf die Bereiche, von denen sie glauben, dass sie dort den größten positiven Beitrag zum Gesamtwohlergehen leisten können.


Diese Seite zitieren

MacAskill, W. und Meissner, D. (2023). Utilitarismus als Handlungsgrundlage. In R.Y. Chappell, D. Meissner und W. MacAskill (Hrsg.), Einführung in den Utilitarismus, <https://www.utilitarismus.net/utilitarismus-als-handlungsgrundlage>, aus dem Englischen von S. Dalügge, zuletzt aufgerufen am .

Ressourcen und weiterführende Lektüre

Allgemein

Effektiver Altruismus

Globale Gesundheit und Entwicklung

Wohlergehen von Nutztieren

Existenzielle Risiken


  1. Benthams Rat an ein junges Mädchen im Jahr 1830. Bentham, J., hrsg. von Goldworth, A. (1983). Deontology together with A Table of the Springs of Action and Article on Utilitarianism. Oxford: Clarendon, p. xix. ↩︎

  2. Vgl. Drupp et al. (2018). Discounting Disentangled. American Economic Journal: Economic Policy, 10 (4): 109–34. ↩︎

  3. GiveWell (2019). Your Donation Can Change Someone’s Life↩︎

  4. GiveWell (2018). Mass Distribution of Long-Lasting Insecticide-Treated Nets (LLINs)↩︎

  5. Im Jahr 2013 hielt Peter Singer einen TED-Vortrag über Effektiven Altruismus. Für eine ausführlichere und aktuellere Einführung in den Effektiven Altruismus siehe MacAskill, W. (2019). Effective Altruism. The Norton Introduction to Ethics, Elizabeth Harman & Alex Guerrero (Hrsg.). ↩︎

  6. Eine ausführliche philosophische Diskussion über Effektiven Altruismus ist zu finden in den 16 Artikeln in Greaves, H. & Pummer, T. (Hrsg.) (2019). Effective Altruism: Philosophical Issues. Oxford: Oxford University Press. ↩︎

  7. „Es stimmt, dass der Effektive Altruismus einige Ähnlichkeiten mit dem Utilitarismus aufweist: Er ist maximierend, er ist in erster Linie auf das Mehren von Wohlergehen ausgerichtet, viele Mitglieder der Gemeinschaft erbringen erhebliche Opfer, um mehr Gutes zu tun, und viele Mitglieder der Gemeinschaft bezeichnen sich selbst als Utilitaristen.“ MacAskill, W. (2019). The Definition of Effective Altruism. In Greaves, H. & Pummer, T (Hrsg.). Effective Altruism: Philosophical Issues. Oxford: Oxford University Press. ↩︎

  8. Siehe MacAskill, W. (2019). The Definition of Effective Altruism. In Greaves, H. & Pummer, T (Hrsg.). Effective Altruism: Philosophical Issues. Oxford: Oxford University Press. ↩︎

  9. Effektiver Altruismus „ist vereinbar mit Egalitarismus, Prioritarismus und, da er nicht behauptet, dass Wohlbefinden das einzig Wertvolle ist, mit Ansichten, laut denen nicht-welfaristische Güter von Wert sind.“ MacAskill, W. (2019). The Definition of Effective Altruism. In Greaves, H. & Pummer, T (Hrsg.). Effective Altruism: Philosophical Issues. Oxford: Oxford University Press. ↩︎

  10. Parfit, D. (2017). On What Matters, Volume Three. Oxford: Oxford University Press, pp. 436–437. ↩︎

  11. Zum Beispiel plädiert Peter Singers Buch The Life You Can Save (die aktualisierte 10-Jahres-Jubiläumsausgabe kann, auch in der deutschen Fassung mit dem Titel Leben retten!, kostenlos heruntergeladen werden) für die ethische Signifikanz der Verbesserung der globalen Gesundheit und der internationalen Entwicklung. ↩︎

  12. Roser, M.; Ritchie, H. & Dadonaite, B. (2019). Child & Infant Mortality. Our World In Data↩︎

  13. Roser, M.; Ritchie, H. & Dadonaite, B. (2019). Child & Infant Mortality. Our World In Data↩︎

  14. GiveWell (2019). Your Dollar Goes Further Overseas↩︎

  15. GiveWell (2021). Our Top Charities↩︎

  16. Bentham, J. (1789). An Introduction to the Principles of Morals and Legislation. Bennett, J. (Hrsg.), pp. 143–144. ↩︎

  17. Wie im Kapitel Utilitarismus und Praktische Ethik erläutert, bedeutet die gleiche moralische Berücksichtigung aller Tiere nicht unbedingt, dass wir sie alle gleich behandeln sollten. ↩︎

  18. Sanders, B. (2018). Global Animal Slaughter Statistics And Charts. Faunalytics↩︎

  19. Witwicki, K. (2019). Global Farmed & Factory Farmed Animals Estimates. Sentience Institute↩︎

  20. Šimčikas, S. (2019). Corporate campaigns affect 9 to 120 years of chicken life per dollar spent. Effective Altruism Forum↩︎

  21. Vgl. Animal Charity Evaluators (2016). Why Farmed Animals? ↩︎

  22. Parfit, D. (1984). Reasons and Persons. Oxford: Oxford University Press, p. 454. Man beachte: Dies ist technisch nicht korrekt. Einige denkbare Dystopien (mit unermesslichem Leid) wären noch schlimmer als das Aussterben der Menschheit. ↩︎

  23. Eine Diskussion über den Longtermism und die ihm zugrunde liegenden Annahmen findet sich in Greaves, H. & MacAskill, W. (2021). The case for strong longtermism. Global Priorities Institute Working Paper No. 5-2021. ↩︎

  24. Ord, T. (2020). The Precipice: Existential Risk and the Future of Humanity. London: Bloomsbury Publishing, p. 37. Wir werden uns auf das Aussterberisiko als einfachstes Beispiel dafür konzentrieren, aber man kann sich auch Ergebnisse vorstellen, bei denen die Menschheit zwar überlebt, aber ihr langfristiges Potenzial dauerhaft beeinträchtigt wird. ↩︎

  25. Vgl. Bostrom, N (2003). Astronomical Waste: The Opportunity Cost of Delayed Technological Development. Utilitas. 15(3): 308–314. Eine deutsche Übersetzung des Papers findet sich auf Nick Bostroms Webseite. ↩︎

  26. Vgl. Nick Beckstead (2013). On the Overwhelming Importance of Shaping the Far-Future. PhD Dissertation, Rutgers University. Section 3: The Case for Shaping the Far Future. ↩︎

  27. Roser, M. (2019). The short history of global living conditions and why it matters that we know it. Our World In Data↩︎

  28. Vgl. Bostrom, N. (2013). Existential Risks as a Global Priority. Global Policy. 4(1): 15–31. ↩︎

  29. MacAskill, W. (2014). Doing Good Better: How Effective Altruism Can Help You Make a Difference. New York: Random House. Kapitel 1. ↩︎

  30. N. B.: Professor William MacAskill, Mitverfasser dieser Website, ist Mitgründer von Giving What We Can. ↩︎

  31. Caviola, L., Schubert, S., Teperman, E., Moss, D., Greenberg, S., & Faber, N. (2020). Donors vastly underestimate differences in charities’ effectiveness. Judgment and Decision Making. 15(4): 509–516. ↩︎

  32. GiveWell (2019). Your Dollar Goes Further When You Fund the Right Program. Ord, T. (2011). The Moral Imperative toward Cost-Effectiveness in Global Health. Center for Global Development↩︎

  33. GiveWell (2019). Your Dollar Goes Further Overseas↩︎

  34. Stevenson & Wolfers (2013). Subjective Well-Being and Income: Is There Any Evidence of Satiation?. American Economic Review, American Economic Association. 103(3): 598–604. ↩︎

  35. Dunn, E.; Gilbert, D. & Wilson, T. (2011). If money doesn’t make you happy, then you probably aren’t spending it right. Journal of Consumer Psychology. 21(2): 115–125. ↩︎

  36. Für weitere Informationen siehe MacAskill, W.; Mogensen, A. & Ord, T. (2018). Giving Isn’t Demanding. In Woodruff, P. (Hrsg.) The Ethics of Giving: Philosophers’ Perspectives on Philanthropy. Oxford: Oxford University Press, pp. 178–203. ↩︎

  37. N. B.: Professor William MacAskill, Mitverfasser dieser Website, ist Mitgründer von 80,000 Hours. ↩︎

  38. Vgl. Todd, B. (2017). We reviewed over 60 studies about what makes for a dream job. Here’s what we found. 80,000 Hours↩︎

  39. N. B.: Professor William MacAskill ist Mitverfasser dieser Website und der Autor mehrerer der aufgeführten Ressourcen über Effektiven Altruismus. Außerdem ist er Mitgründer von 80,000 Hours und Giving What We Can. ↩︎