„Der Kerngedanke des Utilitarismus ist, dass wir die Welt zum bestmöglichen Ort machen sollten. Das bedeutet, wir sollten, soweit es in unserer Macht steht, eine Welt schaffen, in der jedes Individuum das höchstmögliche Level an Wohlergehen genießt.“

— Peter Singer

Was ist Utilitarismus?

Utilitarismus ist nicht eine bestimmte Sichtweise, sondern eine Familie verwandter ethischer Theorien. Gemeinsam ist diesen Theorien ein Fokus auf das Bestreben, durch das Erhöhen des Wohlergehens aller empfindungsfähigen Wesen die besten Konsequenzen für die Welt herbeizuführen. Der Utilitarismus vertritt die Auffassung, dass wir das Wohlergehen aller Individuen unabhängig von Merkmalen wie Geschlecht, Ethnie, Nationalität oder sogar Spezies gleichermaßen moralisch berücksichtigen sollten.1

Die ursprüngliche und einflussreichste Version des Utilitarismus ist der klassische Utilitarismus, der erstmals in den Schriften von Jeremy Bentham und John Stuart Mill formuliert wurde. Der klassische Utilitarismus geht davon aus, dass ein gutes Leben auf den subjektiven bewussten Erfahrungen von Individuen beruht. Ein gutes Leben ist voller positiver bewusster Erfahrungen wie Vergnügen, Glück und Zufriedenheit, während ein schlechtes Leben viele negative bewusste Erfahrungen wie Leiden und Schmerz enthält. Der klassische Utilitarismus besagt, dass wir so handeln sollten, dass die Welt die größte Summe an positiven minus negativen Erfahrungen enthält.

Mehr erfahren: Einführung in den Utilitarismus

Einführung in den Utilitarismus: ein Online-Textbuch

Diese Webseite soll eine prägnante, verständliche und ansprechende Einführung in den modernen Utilitarismus bieten und dabei als Online-Textbuch für Studierende dienen. Der Inhalt dieser Website soll für eine breite Leserschaft verständlich sein. Daher wird philosophischer Fachjargon soweit möglich vermieden und Definitionen werden wo nötig gegeben.

„Das ist die perfekte Einführung in den Utilitarismus: eine umfassende, kritische und zugängliche Grundlage für Diskussionen in Seminaren oder für den öffentlichen Diskurs.“

— Prof. Philip Pettit, Princeton / ANU

Siehe akademische Befürwortungen

Utilitarismus als Handlungsgrundlage

Der Utilitarismus hat wichtige Implikationen dafür, wie wir über ein ethisches Leben nachdenken sollten. Da der Utilitarismus das Wohlergehen aller gleich gewichtet, impliziert er, dass wir die Hilfe für andere zu einem sehr wichtigen Teil unseres Lebens machen sollten.

In der heutigen Welt gibt es viele dringende Probleme. Da unsere Ressourcen knapp sind, können wir leider nicht alle Probleme der Welt auf einmal lösen. Außerdem sind nicht alle Möglichkeiten, anderen zu helfen, gleich effektiv. Dem Utilitarismus zufolge sollten wir sorgfältig auswählen, welche Probleme wir mit welchen Mitteln angehen wollen, und zwar auf der Grundlage der Frage, wie wir die Leben aller Individuen am besten verbessern können. Dazu gehört, dass wir die Frage ernst nehmen, wie wir unsere Zeit und unser Geld am besten einsetzen können, um anderen zu helfen.

Einige moralische Projekte erscheinen unter utilitaristischen Gesichtspunkten besonders dringlich, wie die Bekämpfung extremer Armut, die Verringerung des Leidens von Tieren in der Massentierhaltung und insbesondere die Sicherstellung einer möglichst guten langfristigen Zukunft. Die Personen, die in der Zukunft leben werden, sind weitaus zahlreicher als die, die heute leben. Wir können möglicherweise Maßnahmen ergreifen, die ihr Wohlergehen beeinflussen. Daher ist es ein zentrales Anliegen von Utilitaristen, das Wohlergehen nicht nur der heutigen, sondern aller künftigen Generationen zu fördern.

Die Lösung dieser Probleme kann darin bestehen, dass man großzügig an wirksame Hilfsorganisationen spendet, seine berufliche Laufbahn danach auswählt, wie man anderen am besten helfen kann und indem man andere Menschen dazu ermutigt, das Gleiche zu tun.

Mehr erfahren: Utilitarismus als Handlungsgrundlage

„Utilitarismus ist eine großartige Idee mit einem fürchterlichen Namen. Utilitarismus ist meiner Meinung nach die unterschätzteste und missverstandenste Idee im gesamten Feld der Moralphilosophie und politischen Philosophie.“

— Joshua Greene



Wer wir sind

Diese Website wurde von Richard Yetter Chappell, Darius Meissner und William MacAskill verfasst. Richard Yetter Chappell ist Associate Professor für Philosophie an der Universität von Miami und hat an der Universität Princeton promoviert. Darius Meissner hat einen Abschluss in Philosophie, Politik und Wirtschaft von der Universität Oxford und absolviert derzeit ein Graduiertenstudium an der Universität Georgetown. William ist Associate Professor für Philosophie und Senior Research Fellow am Global Priorities Institute an der Universität Oxford.

Wir sind stolz darauf, dass wir lobende Worte von prominenten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern von unter anderem den Universitäten Harvard, Princeton und New York erhalten haben.

Hier ist mehr über uns zu lesen.


  1. Natürlich können sich Individuen verschiedener Spezies in ihrer Fähigkeit zu leiden oder zu gedeihen drastisch unterscheiden: Bei einem typischen Menschen oder Delfin kann weitaus mehr Wohlergehen auf dem Spiel stehen als bei einer typischen Maus oder einem Huhn. Der Punkt ist nur, dass ein gleiches Maß an Leiden gleich wichtig ist, unabhängig davon, wer es erfährt. ↩︎